Nachhaltigkeit im Tourismus ist wie in anderen Sektoren in Bezug auf die Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zu betrachten. Umweltverträglicher Tourismus ist eine Form von Tourismus, welche Abfälle und Verschmutzung einschränkt, natürliche Ressourcen ausgewogen nutzt und die Natur respektiert. Aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet Nachhaltigkeit im Tourismus, dass die damit verbundenen Aktivitäten einen (angemessenen) Gewinn abwerfen und daher nicht auf externe Ressourcen angewiesen sind. Darüber hinaus sollte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Produkte und Dienstleistungen gewährleistet sein. Auf sozialer Ebene bedeutet Nachhaltigkeit, dass das Verhalten und die Praktiken der Reisenden mit den Werten, Bräuchen und sozialen Normen der lokalen Gemeinschaften übereinstimmen müssen. So ist es, wenn man eine Stadt besucht, nicht nur wichtig, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu kennen, sondern auch die Geschichte dahinter. Auch sollte sich mit der Lebensweise der Einwohner und den alltäglichen Herausforderungen, welche sie sich stellen müssen, auseinandergesetzt werden. Wenn man einen Berg besteigt, sollte man nicht nur die Natur respektieren, um das eigene Leben nicht zu gefährden, sondern auch ihre Schönheit, um so eine Verbindung mit den natürlichen Elementen zu schaffen,  welche aus Wissen und Wertschätzung besteht. Wenn man an einer traditionellen lokalen Veranstaltung teilnimmt oder ein lokales Kunsthandwerk kauft, sollte man dessen spezifische Werte und Überzeugungen anerkennen.

Nachhaltigkeit im Tourismus ist mit Fragen der Authentizität, des Bewusstseins, des kulturellen Respekts und der Produktqualität verbunden. Das Thema ist heutzutage so wichtig, dass mehrere offizielle Tourismusorganisationen Ad-hoc-Strategien und spezielle Kampagnen zur Sensibilisierung von Touristen und Dienstleistern entwickelt haben.

Das Schweizerische Nachhaltigkeitsforum 2023 wird sich mit globalen und lokalen Fragen der Nachhaltigkeit im Tourismus befassen. Es wird Wissenschaftler und Praktizierende zusammenbringen, welche Forschung, Praktiken und Initiativen vorstellen, um den neuesten Stand der Dinge zu diesem Thema zu vermitteln, um eine gemeinsame globale Vision zu entwickeln und künftige Maßnahmen anzuregen.

Das Forum findet am 31. März in Lugano statt. Organisiert wird es von Prof. Lorenzo Cantoni und Dr. Silvia De Ascaniis vom UNESCO-Lehrstuhl an der Università della Svizzera italiana, in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsverlag MDPI.

Weitere Informationen, das detaillierte Programm und das Anmeldeformular finden Sie unter folgendem Link: https://ssf.sciforum.net/ (auf Englisch).