Frühkindliche Bildung
In der frühen Kindheit werden die Grundlagen für die gesamte weitere Entwicklung eines Menschen gelegt. Alles, was unter dem Begriff „frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung“ (FBBE) zusammengefasst wird, erleichtert den Start in das lebenslange Lernen. Die Schweizerische UNESCO-Kommission engagierte sich rund 15 Jahre lang für dieses wichtige Thema.

Alles, was unter dem Begriff „frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung“ (FBBE) zusammengefasst wird, erleichtert den Start in das lebenslange Lernen. Das reicht von der Gesundheitsfürsorge während der Schwangerschaft über Angebote von Spielgruppen und Kinderkrippen bis hin zu Bildungs- und Beratungsmaßnahmen für Eltern.
Die Schweizerische UNESCO-Kommission hat über 15 Jahre lang einen Arbeitsschwerpunkt auf die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) gelegt. Sie bezog sich dabei sowohl auf das staatliche Abseitsstehen in diesem Bildungsbereich als auch auf den UNESCO-Aktionsplan von Dakar (Education pour tous, 2000), und später auf die Bildungsagenda 2030, in welcher FBBE im Unterziel 4.2 verankert ist:
Allen Mädchen und Jungen den Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung sichern, die ihnen einen erfolgreichen Übergang in die Schule ermöglichen
Die Schweizerische UNESCO-Kommission initiierte bis 2024 verschiedene Aktivitäten im Bereich der frühen Kindheit und erreichte diverse Meilensteine (siehe unten). Mit ihren Aktivitäten hat die Kommission eine öffentliche Diskussion entfacht und in allen sprachregionalen Landesteilen und auf allen föderalen Ebenen politische Wirksamkeit für das Thema der frühen Kindheit erzielt. Die Finanzierung der Aktivitäten erfolgte nebst Mitteln der Kommission zu grossen Teilen aus akquirierten Mitteln von Vergabestiftungen (gegen 2 Mio), allen voran Jacobs-Foundation und Stiftung Mercator Schweiz.
Forschung als Grundlage
2008 wurde eine Studie an Prof.Dr. Margrit Stamm in Auftrag gegeben, welche den bisherigen Forschungsstand in der Schweiz wiedergab und Empfehlungen für Forschung, Praxis und Politik enthielt. Die Publikation bot zum ersten Mal überhaupt eine Übersicht über das Feld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE), wurde stark beachtet und bildete einen Grundstein der weiteren Entwicklung.
2012 erschien schliesslich in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz der Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE), welche pädagogische Leitlinien formulierte und in einem breiten Prozess mit über 100 ExpertInnen durch das Marie-Meierhof-Institut für das Kind verfasst wurde. Der Orientierungsrahmen ist das erste pädagogische Referenzdokument zur frühkindlichen Bildung in der Schweiz. Der Orientierungsrahmen erschien in drei Auflagen (die letzte erweiterte Auflage 2016), wurde in 10’000 Exemplaren verkauft und tausendfach gratis im Download bezogen.
In den Folgejahren wurden sechs Fokuspublikationen zu verschiedenen fachlichen Aspekten des Orientierungsrahmens publiziert und zum Download zur Verfügung gestellt – in Zusammenarbeit mit Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz.
Von der Forschung zur Politik
2019 erschien nach langer Vorarbeit die Publikation „Eine Politik der frühen Kindheit einführen. Eine Investition in die Zukunft“. Diese wurde unter Steuerung der Kommission von einer breit abgestützten 25-köpfigen Strategie entwickelt, von INFRAS verfasst und bisher gegen 6000-mal bestellt. Diese Publikation und ihre politischen Konsequenzen haben es ermöglicht, einen entscheidenden Meilenstein für die frühe Kindheit zu setzen: Am 5. Juni 2019 entschied der Nationalrat aufgrund eines Kommissionspostulats der Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur, den Bundesrat zu beauftragen, eine Strategie zur Stärkung und Weiterentwicklung der frühkindlichen Förderung vorzulegen
Von der Politik zur Aktion
Im Jahr 2020 begrüsst die Schweizerische UNESCO-Kommission die Gründung des nationalen Vereins „Alliance Enfance“, der es ermöglichen wird, das Thema frühe Kindheit weiter zu fördern und die Interessen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) auf allen drei politischen Ebenen zu vertreten. Die Schweizerische UNESCO-Kommission unterstützt die Arbeit von „Alliance Enfance“, um die Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung in der Schweiz zu fördern.
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