Gestaltung des Sozialen Wandels

 

Programm zur Management des gesellschaftlichen Wandels (MOST)

In den letzten Jahrzehnten hat die Welt soziale Transformationen in einem beispiellosen Tempo und Ausmaß erlebt. Dies lässt sich auf die kombinierten Auswirkungen der Globalisierung, der exponentiellen technologischen Entwicklung, der globalen Umweltherausforderungen und der Wirtschafts-, Finanz- und Gesundheitskrisen zurückführen, die alle wachsende Ungleichheiten, extreme Armut, Ausgrenzung und die Verweigerung grundlegender Menschenrechte verschärft haben.

 

Das 1994 ins Leben gerufene UNESCO-Programm “Management of Social Transformation” (MOST) unterstützt die Mitgliedstaaten dabei, diese Phänomene wirksam zu bewältigen, indem sie auf den Abbau sozialer Ungleichheiten hinarbeiten und Fortschritte auf dem Weg zu inklusiven und nachhaltigen Gesellschaften machen. MOST fungiert als Motor durch ganzheitliche Initiativen zum Aufbau von Kapazitäten und zur Schaffung von Brücken zwischen sozialwissenschaftlichem Wissen, öffentlicher Politik und der Gesellschaft.

 

MOST konzentriert sich auf vier klar definierte Prioritäten der Entwicklungsagenda 2030, die in den institutionellen Zuständigkeitsbereich der UNESCO fallen.

  • Ungleichheit und Exklusion
  • Umweltwandel und Gesellschaft
  • Governance
  • Digitale Transformation und soziale Disruptionen

 

MOST wird durch drei programmatische Säulen operationalisiert:

  1. Forschung: zur Produktion und Förderung von Wissen.
  2. Zwischenstaatliche Foren: die die Mitgliedsstaaten engagieren.
  3. Säule der Wissensvermittlung: Unterstützung der Politik und Aufbau von Kapazitäten.

 

Drei Ziele:

  • Sozial- und Geisteswissenschaftliches Wissen zur Unterstützung der Politik und zum Aufbau von Kapazitäten nutzen.
  • Wissen durch Aktionsforschung weitergeben.
  • Zu nationalen und internationalen politischen Debatten und Agenden beitragen.

 

Die Schweizerische UNESCO-Kommission (SUK) und MOST

Die Vision der Schweizerischen UNESCO-Kommission (SUK) für MOST ist definiert durch das Erreichen einer gestärkten Kultur der transformativen Sozial- und Geisteswissenschaften, in der politische Entscheidungen durch die systematische Auswertung der Evidenzbasis vor allem in konkreten Politikbereichen in Übereinstimmung mit ihrem Mandat informiert werden.

 

Ergebnisse:

Die Verbesserung der partizipativen Prozesse der Politikentwicklung in der Schweiz durch eine gestärkte Kultur der evidenzbasierten Entscheidungsfindung, die von den Sozial- und Geisteswissenschaften genährt wird und auf einer starken Verbindung zwischen Wissen und Politik beruht.

 

Die Schweiz hat bis 2023 einen Sitz im Intergovernmental Committee (IGC) des Programms “Management of Social Transformations” (MOST).

Die Schweizerische UNESCO-Kommission hat sich verpflichtet, das MOST-Programm in der Schweiz aktiv umzusetzen. Die SUK plant derzeit mehrere Aktivitäten zur Förderung der Verbindung zwischen Wissen und Politik in konkreten Bereichen, die in den Jahren 2022-2023 in Zusammenarbeit mit verschiedenen wichtigen Akteuren durchgeführt werden sollen.

Die Kommission wird demnächst eine Konvokation ausschreiben, deren Ziel es ist, ein kollaboratives Mapping in einem Multi-Stakeholder-Raum (mit Vertretern der wissenschaftlichen Gemeinschaft, politischen Entscheidungsträgern, Organisationen usw.) durchzuführen, um gemeinsam einen “Gesundheitscheck” des SHS ↔ politischen Nexus in der Schweiz zu erstellen.