Treffen „Memory of the World“ in der Schweiz: Ein fruchtbarer Austausch in Neuenburg

Am 29. Oktober 2024 organisierte die Schweizerische UNESCO-Kommission das vierte Treffen der Schweizer Institutionen, deren Archivbestände im internationalen „Memory of the World“-Register eingetragen sind. Rund zwanzig Vertreter verschiedener Institutionen kamen in der Öffentlichen und Universitätsbibliothek Neuenburg (BPUN) zusammen, um den Austausch innerhalb des Netzwerks zu stärken und den Weg für künftige Kooperationen zu ebnen.

Das internationale Register des „Memory of the World“-Programms, das von der UNESCO ins Leben gerufen wurde, dient der Erhaltung und Förderung bedeutender Dokumente und Sammlungen von weltweiter Bedeutung. Es würdigt Unterlagen, die als Zeugnisse der Geschichte, Kultur und Identität der Menschheit gelten. Mit der Aufnahme in das Register macht die UNESCO auf den Wert dieses Erbes aufmerksam, unterstützt die Erhaltung gefährdeter Bestände und fördert die internationale Zusammenarbeit in der Bewahrung und Zugänglichkeit dieser Ressourcen. Das Programm ist ein Appell, unser kollektives Gedächtnis zu schützen und diese Zeugen der Vergangenheit für kommende Generationen zu erhalten.

Nach den Begrüssungsworten folgte ein Überblick über die jüngsten Entwicklungen des Programms. Die Teilnehmenden erhielten Einblick in aktuelle Einreichungen und in die Bemühungen der Schweizerischen Kommission, eine Liste zukünftiger Nominierungen zu erstellen. Die kürzlich eingesetzte Expertengruppe, die sich dieser Aufgabe widmet, soll die Planbarkeit, die sprachliche Vielfalt und die institutionelle Verankerung künftiger Nominierungen sicherstellen.

Die Vertreter der Programme „Memory of the World“ aus Deutschland und Frankreich, Frau Hurdubae und Prof. Dr. Elmshäuser, stellten anschliessend ihre Initiativen vor. Diese Einblicke boten inspirierende Beispiele transnationaler Aktivitäten, die zur Stärkung der kulturellen Beziehungen beitragen und Ansätze für mögliche künftige Kooperationen aufzeigten.

Im Laufe des Tages hatten die Teilnehmer ausserdem die Gelegenheit, den „Espace Rousseau“ der Bibliothek zu erkunden, der beispielhaft veranschaulicht, wie ein im Register eingetragener Bestand anschaulich präsentiert werden kann. Diese Besichtigung hob die Bedeutung der kulturellen Wertschätzung des dokumentarischen Erbes hervor und ermöglichte den Austausch über Wege, wie das Publikum für diese Schätze begeistert werden kann. Die Gäste erhielten zudem Einblicke in die sorgfältige Konservierung, Lagerung und Digitalisierung des Bestands, insbesondere der bedeutenden Herbariensammlung Rousseaus.

Der Nachmittag war geprägt von der Vorstellung des neu eingetragenen Bestands: „Heidi- und Johanna-Spyri-Archive“. Diese Einführung zeigte die universelle Bedeutung dieser literarischen Figur und ihren Einfluss auf das kollektive Bild der Schweiz auf. Fest in ihrer Heimat verankert, hat Heidi eine aussergewöhnliche weltweite Resonanz erfahren.

Abschliessend präsentierten die Verantwortlichen der „Memory of the World“-Bestände in der Schweiz ihre Aktivitäten und tauschten Erfahrungen aus. Die Schweizerische UNESCO-Kommission hofft, dass dieser Austausch ein Klima der Zusammenarbeit schafft und das Wachstum künftiger Initiativen fördert.