Frühkindliche Bildung

Gemäss der UNESCO sind die Lernerfahrungen in den ersten Lebensjahren die Grundlage der gesamten Entwicklung eines Menschen. Der Start ins lebenslange Lernen wird ermöglicht durch alles, was man unter dem Fachbegriff Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) oder unter Früher Förderung versteht. Das reicht von der gesundheitlichen Versorgung in der Schwangerschaft über Elternbildung und -beratung bis zu Spielgruppen und Kitas. Alle diese Angebote ersetzen die Familie nicht, sondern unterstützen sie und ermöglichen so allen Kindern ein gesundes Aufwachsen.

Engagement Schweizerische UNESCO-Kommission

In der Schweiz hat sich in den letzten Jahren für kleine Kinder und ihre Familien einiges verändert: Das familienergänzende Betreuungsangebot wurde ausgebaut und qualitativ verbessert. Aber es gibt weiterhin Lücken: Vielerorts fehlen die Rahmenbedingungen für gute pädagogische Arbeit, es mangelt an bedarfsgerechten Betreuungsangeboten und hohe Kosten belasten die Familienbudgets. Im Rahmen der globalen Bildungsagenda 2030 (Unterziel 4.2) setzt sich die Schweizerische UNESCO-Kommission deshalb seit 2006 für mehr Chancengerechtigkeit und Qualität in der Frühkindlichen Bildung ein.

Die Kommission hat in den letzten Jahren einiges erreicht: unter anderen hat die Kommission die erste Schweizer Grundlagenstudie zur Frühkindlichen Bildung in Auftrag gegeben und gemeinsam mit dem Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz und Elternbildung CH die Projektplattform Frühförderung betreut.

Politik für Kinder und ihre Familien

2019 forderte die Schweizerische UNESCO-Kommission einen Quantensprung und präsentierte eine neue Publikation mit Vorschlägen für eine Politik der frühen Kindheit in der Schweiz („Für eine Politik der frühen Kindheit: Eine Investition in die Zukunft“).

Die sogenannte Politik der frühen Kindheit hilft, Familie und Beruf besser zu vereinbaren und sorgt für gerechtere Chancen beim Eintritt in den Kindergarten. Vier Pfeiler für eine Politik der Frühen Kindheit präsentiert die Publikation:

  • Bedarfsgerechte Angebote für alle sollen bereitgestellt werden.
  • Angebote und Akteure sollen sich koordinieren und vernetzen.
  • Die Qualität der FBBE-Angebote soll gesichert und verbessert werden.
  • Die Finanzierung aller FBBE-Massnahmen soll als Investition in die Zukunft verstärkt werden

Mit der Publikation und den politischen Folgen ist ein entscheidender Meilenstein gesetzt worden und hat viel Eigendynamik ausgelöst. Das Thema frühe Kindheit ist aus der Nische herausgetreten.

Alliance Enfance

Die Schweizerische UNESCO-Kommission begrüsst es, dass 2020 der nationale Verband „Alliance Enfance“ gegründet wurde, um die erreichten Zwischenerfolge weiterzuführen und die Interessen der FBBE gegenüber der Politik auf allen drei Ebenen vertritt.  Die Schweizerische UNESCO-Kommission unterstützt die «Allianz Kindheit» punktuell dabei, das Thema FBBE in der Schweiz weiter voranzubringen.

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